Sandalen für Pilger

Zehenstegsandalen, Dianetten, Pantoletten, Badelatschen, Thongs, Chappals, wegen ihres typischen Laufgeräuschs, englisch flip-flops oder südafrikanisch slip-slops genannt, gelten als jahrtausendealte Urformen der Sandalen; sie wurden bereits im alten Ägypten getragen und sind als modisches Accessoir bis heute sehr beliebt. Im Mittelalter pilgerten viele Menschen barfuß oder in Sandalen, weil sie sich teure Schuhe oder Stiefel gar nicht leisten konnten. Barfüßer taten es hingegen aus asketischer Überzeugung.

Dem historischen Vorbild folgend, denken immer mehr moderne Pilger darüber nach, den Jakobsweg in Sandalen zu gehen, statt mit High-Tech Ausrüstung Richtung Ziel zu hetzen. Die abgebildeten Zehenstegsandalen von Dockers sehen schick aus, sind sehr angenehm zu tragen und robust, aber mit 516 Gramm (in Größe 11) genauso schwer wie moderne Outdoor-Sandalen.

Federleichte Flip-Flops aus Schaumstoff halten die Pilgerschaft hingegen nicht lange genug durch. Man müsste drei bis vier Paar davon mitnehmen, oder unterwegs Ersatz beschaffen, wenn es denn welchen gibt.

ÖKO-TEST hat im Jahrbuch Kosmetik für 2005 25 bunte Zehensandalen getestet, von denen nur drei Paare ohne Einschränkung zu empfehlen waren, darunter zwei Modelle für weniger als 10 Euro. Die übrigen 17 Paare enthielten große Mengen gefährlicher Weichmacher, die vom Schweiß aufgenommen, über die Haut in den Körper gelangen und im Verdacht stehen, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen.

Mit Rücksicht auf die Kniee des Pilgers, sind Trekking-Stiefel mit dämpfender Sohle besser geeignet als flache Sandalen. Und, wer sich beim Laufen mit Zehenstegsandalen aus Unachtsamkeit vertritt, handelt sich womöglich schmerzhafte und langwierige Verletzungen an Zehen, Gelenken oder Zehennägeln ein, die eine weitere Pilgerschaft auf dem Jakobsweg erheblich behindern oder gar unmöglich machen können.

Wer auf das Pilgern in Sandalen nicht verzichten möchte, sollte gute Trekking-Stiefel im Gepäck mitführen und bei Bedarf wechseln können.

Outdoor-Fachgeschäfte bieten inzwischen Sandalen für Wanderer an, die den schicken Dockers aus modischer Sicht vielleicht nicht das Wasser reichen können, aber über eine Sohle mit besserer Dämpfung verfügen.

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